Frostschutzmittel: Eine Gefahr für Haustiere

Wer das Auto winterfest machen möchte, kommt um den Einsatz von Frostschutzmittel nicht herum. Dass beim Einfüllen der eine oder andere Tropfen daneben geht, ist meist unproblematisch. In größeren Mengen jedoch kann dies für Tiere eine ernste Gefahr darstellen.

Frostschutzmittel enthalten Ethylenglycol, einen zweiwertigen Alkohol, der den Gefrierpunkt des Kühlwassers stark senkt und so ein Einfrieren verhindert. Glycol hat, wie der griechische Name andeutet, einen süßen Geschmack. Dieser verleitet Haustiere dazu, übrig gebliebene Pfützen aufzulecken oder offene Behältnisse auszuschlabbern.

Eine Aufnahme von Ethylenglycol kann zu schweren Vergiftungen führen. Da es sich um einen Alkohol handelt, wirken betroffene Tiere zunächst wie betrunken. Typische Symptome sind:

-Unsicherer Gang

-Erbrechen

-Krämpfe

-Starres, in die Ferne gerichtetes Blickverhalten

-Weitere neurologische Auffälligkeiten

Zusätzlich kommt es fast immer zu schwerwiegenden Nierenproblemen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können.

Besteht der Verdacht, dass ein Tier Frostschutzmittel aufgenommen hat, ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich! Die Behandlung erfolgt in der Regel durch Infusionen mit weniger schädlichen Alkoholen, um das Ethylenglycol zu verdünnen und aus den Nieren zu entfernen. Bleibt das Gift zu lange im Körper, können die Nieren unwiderruflich zerstört werden, was zu einer chronischen Niereninsuffizienz führt.

Das älteste Gegenmittel gegen Glycol ist Ethanol, also normaler Alkohol. Heutzutage kommen jedoch modernere, weniger schädliche Alkohole zum Einsatz. Ziel der Therapie ist es, das Gift zu verdünnen und die Nieren mit einem Gegenmittel (Antidot) zu durchspülen.

Theoretisch wäre eine Behandlung mit haushaltsüblichem Alkohol (z. B. Wodka) möglich. In der Praxis setzen Tierärztinnen und Tierärzte jedoch pharmazeutische, alkoholhaltige Medikamente ein, die gezielter wirken und für das Tier besser verträglich sind.

Um Haustiere zu schützen, sollten Frostschutzmittel stets sicher aufbewahrt und ausgelaufene Reste sofort entfernt werden. Bereits kleine Mengen können für Tiere lebensbedrohlich sein.

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