
Zahnprobleme wie Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) treten bei Katzen relativ häufig auf. Unbehandelt können sie erhebliche Schmerzen und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen. Da Katzen Beschwerden oft nicht offensichtlich zeigen, ist eine aufmerksame Beobachtung von Veränderungen im Verhalten oder Fressverhalten besonders wichtig.
Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
Typische Anzeichen:
Sozialverhalten
Ein Rückzug oder das Vermeiden von Berührungen im Gesichtsbereich kann durch Schmerzen verursacht sein.
Rötung und Schwellung des Zahnfleisches
Sichtbar entzündetes, gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch kann auf eine beginnende Gingivitis hindeuten.
Blutungen
Zahnfleischbluten beim Kauen, bei Berührungen oder bei der Zahnpflege weist auf eine Entzündung hin.
Mundgeruch (Foetor ex ore)
Ein unangenehmer, fauliger Atemgeruch ist häufig ein erstes Indiz.
Fressverhalten
Schwierigkeiten beim Fressen, einseitiges Kauen oder das Vermeiden bestimmter Futtersorten können auf Schmerzen im Maulbereich hinweisen.
Vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation)
Übermäßiger Speichel kann auf Entzündungen oder Schmerzen im Maulraum hinweisen.
Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen (FORL)
FORL ist eine häufige, schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen, bei der sich Zahnsubstanz abbaut. Der betroffene Zahn kann sich von innen heraus auflösen, was mit fortschreitender Schädigung zu starkem Schmerz führt.
Erkennbare Symptome:
Probleme beim Fressen
Betroffene Tiere zeigen häufig eine Vorliebe für weiches Futter oder reduzieren die Futteraufnahme.
Verändertes Fressverhalten
Das Ablehnen bestimmter Leckerlis oder das Zerkauen auf nur einer Maulseite kann auf Schmerzen hindeuten.
Zahnschäden
Teilweise zerfallene oder durch das Zahnfleisch durchscheinende Zähne können Anzeichen für FORL sein – für Laien meist schwer zu erkennen.
Mundgeruch
Auch bei FORL kann ein übler Geruch aus dem Maul auftreten.
Empfindlichkeit im Maulbereich
Reaktionen auf Berührungen im Gesichtsbereich können auf Schmerzen hinweisen.
Zahnverlust
In fortgeschrittenem Stadium kann FORL zu Zahnverlust oder lockeren Zähnen führen.
Weitere Anzeichen für Zahnprobleme
Neben spezifischen Symptomen bei Gingivitis und FORL gibt es allgemeine Hinweise auf Zahnerkrankungen:
Verändertes Kauverhalten
Einseitiges Kauen oder das Vermeiden fester Nahrung kann auf Zahnschmerzen hindeuten.
Appetitverlust
Schmerzen im Maulraum führen häufig zu einer verminderten Futteraufnahme.
Gesichtskratzen oder Reiben
Einige Katzen zeigen Abwehrreaktionen wie das Reiben des Gesichts mit der Pfote.
Veränderter Gesichtsausdruck
Ein angespannter oder schmerzverzerrter Gesichtsausdruck beim Kauen ist ein mögliches Indiz.
Diagnose und Behandlung
Bei Verdacht auf Zahnprobleme ist eine tierärztliche Untersuchung erforderlich. Die Diagnose erfolgt oft unter Narkose, um eine gründliche Untersuchung sowie ggf. Röntgenaufnahmen durchführen zu können.
Mögliche therapeutische Maßnahmen:
Professionelle Zahnreinigung und Zahnsteinentfernung
Dient der Reduktion bakterieller Belastung und der Vorbeugung weiterer Schäden.
Zahnsanierung
Bei FORL oder fortgeschrittener Gingivitis kann eine Extraktion betroffener Zähne erforderlich sein.
Medikamentöse Behandlung
Schmerzmittel, Entzündungshemmer oder Antibiotika können zur Linderung beitragen.
Zahnpflegeunterstützung
Tierärzte empfehlen oft ergänzende Pflegemaßnahmen zur Prophylaxe.
Vorbeugung von Zahnproblemen
Regelmäßige Zahnpflege
Die Verwendung von katzengerechten Zahnbürsten und Zahnpasta trägt zur Mundgesundheit bei.
Zahnpflegeprodukte
Spezielle Leckerlis, Kaustangen oder Spielzeuge fördern die mechanische Reinigung der Zähne.
Vorsorgeuntersuchungen
Eine jährliche Kontrolle beim Tierarzt ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Zahnproblemen.