Allergien bei Hunden und Katzen behandeln

Allergien bei Hunde und Katzen behandeln

Vanessa hat bereits unzählige Allergiefutter- und Nahrungsergänzungen ausprobiert, doch das Jucken und Kratzen will bei Dackel Vincent einfach nicht aufhören. Die wunden Stellen sind bei Vincent schon groß und sie leidet mit ihm. So und ähnlich geht es vielen Tierhaltenden. Tierärztin Margareta Anna Haager hat sich auf das Thema Allergien bei Hunden und Katzen spezialisiert und zeigt für Tierhaltende Wege auf.

Wie äußern sich Allergien?

Allergien äußern sich häufig an der Haut mit Juckreiz, Haarausfall, Rötungen oder Ohrentzündungen und an der Verdauung mit Durchfall oder Erbrechen.

Es gibt aber auch viele Auffälligkeiten, die man nicht unbedingt mit einer Allergie in Verbindung bringt, obwohl sie genauso häufig auftreten, wie zum Beispiel Mattigkeit oder stumpfes Fell.  

Aber auch eine Lahmheit oder eine Bindehautentzündung können allergisch bedingt sein. Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder der Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung sollten immer mit einer gründlichen Allergieaufarbeitung einhergehen.

Warum sind Dermatolog*innen auch Allergolog*innen?

In der Tiermedizin sind wir Dermatolog*innen besonders häufig mit Allergien und ihrer Diagnose konfrontiert und erkennen Reaktionsmuster schnell, selbst wenn ein Patient nicht in erster Linie mit der Haut reagiert.

Prophylaktische Fütterung: Vorbeugung von Allergien bei Neuzugang

Eine häufige Allergieursache ist das Futter. Da Allergien bei Hunden und Katzen weltweit immer häufiger werden, lohnt es sich, ein Futter nicht nur nach der Qualität der Inhaltsstoffe und deren Ausbalanciertheit auszuwählen, sondern auch, ob ein Futter gut vertragen wird. Insbesondere in der Anfangsphase, wenn ein Tier neu ist, sollte auf die Futterverträglichkeit geachtet werden oder Tierhaltende sich fachlichen Rat einholen, denn es kann z. B. rassebedingte Unterschiede geben.

Wann muss ich nach Spezialist*innen suchen?

Spätestens, wenn Haut- aber auch Verdauungsprobleme immer häufiger werden und haustierärztliche Behandlungen immer schlechter anschlagen, macht es Sinn auch ohne Überweisung die Möglichkeit einer darunter liegenden Allergie abklären zu lassen. Auch, wenn ein Patient eine Odyssee an Fachtierärzt*innen durch hat, sollte diese inzwischen sehr häufige Möglichkeit mit abgeklärt werden.

Warum eignet sich Allergologie immer für die Teletiermedizin?

a) Da eine Allergie zu 70% allein durch die Vorgeschichte diagnostiziert wird, eignet sich die Teletiermedizin besonders gut für unsere Arbeit. Andererseits eignet sich kein verfügbarer Allergietest, eine Allergie nachzuweisen oder auszuschließen.

b) In einem Fragebogen können sich Besitzer*innen optimal auf die Konsultation vorbereiten, in dem die Vorgeschichte mit bisheriger Fütterung, Auffälligkeiten und Behandlungen und deren Erfolg abgefragt werden. Sichtbare Symptome der Haut können vorher als Foto hinzugefügt oder ein auffälliges Verhalten gefilmt werden.

c) Da eine Allergieaufarbeitung im Ausschlussprinzip häufige allergische Ursachen wie eine mögliche Futterallergie oder Flohstichallergie aufdeckt, kann der Patient durch die anschließende Vermeidung bekannter Allergene oft gänzlich ohne Medikamente ein gesundes Leben führen.

Was können wir bereits über den Futternapf herausfinden?

Bevor zum Beispiel an eine Desensibilisierung gedacht wird, muss eine mögliche Futtermittelallergie sicher ausgeschlossen werden. Dies kann nur zu Hause im Futternapf geschehen und ist mit nur EINER Umstellung auf eine vermeintlich hypoallergene Futtersorte oft nicht getan. 

Prophylaxe lohnt sich: Kosten sparen und längere Lebenszeit mit mehr Qualität

Gerade eine unentdeckte Futtermittelallergie ist eine sehr häufige Ursache für wiederkehrende Beschwerden und Tierarztbesuche. Aber auch leichtere Formen können die Lebensqualität deutlich beeinflussen. Oft wird das Ausmaß erst nach der Aufarbeitung den Besitzer*innen bewusst. Und selbst ein hochwertiges Futter zu füttern, welches jedoch vom einzelnen Tier nicht optimal vertragen wird, schadet auf lange Sicht mehr, als dass es nützt.

Fallbeispiel aus der Praxis

Ein häufiger Fall ist zum Beispiel die Hündin Nala. Nalas Ohrentzündungen wurden immer häufiger und sprachen immer schlechter auf die tierärztlichen Empfehlungen an und die Besitzer wollten eine Zweitmeinung einholen.

In der Vorgeschichte stellte sich heraus, dass Nala ebenfalls starke Blähungen und tägliches Grasfressen zeigte, was sich durch eine bereits stattgefundene Futterumstellung auf eine hypoallergene Sorte sogar verstärkt hatte.

Nach einer gründlichen Aufarbeitung der Vorgeschichte und der Aufnahme der Auffälligkeiten in der Videokonsultation entschieden sich die Besitzer im Anschluss, einen durch Sprachnachrichten begleiteten Futtermittelausschluss zu buchen. Erst nach mehreren Futterumstellungen konnten wir mit dem Besitzer gemeinsam das individuell passende Futter für Nala finden, mit welchem nicht nur die Ohrentzündungen verschwunden sind. Die dauerhafte Reizung des Magendarmtrakts hatte bei Nala zu einer Mattigkeit geführt, die erst im Nachhinein aufgefallen war.

Mit jeder Futtersorte, die besser zu Nala gepasst hat, konnten deshalb nicht nur immer mehr Ohrmedikamente abgesetzt werden, auch wurde Nala immer mobiler und fröhlicher.

Über die Autorin

Tierärztin Margareta Anna Haager

Tierärztin Margareta Anna Haager ist seit zwanzig Jahren in eigener Praxis mit Schwerpunkt Dermatologie und Allergologie tätig und begleitet den Futtermittelausschluss online.

Ihre Arbeitsweise ist in ihrem Podcast „Futtermittelallergie bei Hund und Katze“ nachzuhören und im gleichnamigen E-Book und Taschenbuch nachzulesen.

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