Läufigkeit bei Hündinnen – was in dieser Phase wichtig ist

Die Läufigkeit (auch „Hitze“ oder „Heat“ genannt) stellt einen natürlichen Abschnitt im Fortpflanzungszyklus der Hündin dar. Während dieser Phase ist die Hündin empfängnisbereit, was sowohl physiologische als auch verhaltensbezogene Veränderungen mit sich bringt. Eine angepasste Umgebung sowie gezielte Maßnahmen können dazu beitragen, diese Zeit möglichst stressfrei zu gestalten.

Die Läufigkeit dauert in der Regel etwa drei Wochen und tritt gewöhnlich alle sechs bis zwölf Monate auf. Sie verläuft in vier aufeinanderfolgenden Phasen:

Proöstrus: Erste Phase (ca. 7–10 Tage) mit beginnender Blutung und zunehmendem Interesse anderer Hunde, während die Hündin selbst meist noch keine Paarungsbereitschaft zeigt.

Östrus: Fruchtbare Phase (ebenfalls ca. 5–10 Tage), in der die Hündin deckbereit ist.

Metöstrus (oder Diöstrus): Phase nach der fruchtbaren Zeit. Der Körper stellt sich auf eine Trächtigkeit ein oder beginnt die hormonelle Rückbildung.

Anöstrus: Ruhephase bis zum Beginn des nächsten Zyklus.

In dieser Zeit kommt es zu Blutabsonderungen, die mit Verschmutzungen im Wohnraum einhergehen können.

Schutzkleidung: Spezielle Läufigkeitshöschen oder Hunde-Windeln verhindern das Verschmutzen von Möbeln, Teppichen und Böden.

Reinigung: Falls kein Schutz getragen wird, empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung der betroffenen Stellen.

Während der Läufigkeit besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen im Genitalbereich.

Regelmäßige Kontrolle: Die Genitalregion sollte auf Anzeichen ungewöhnlichen Ausflusses oder Entzündungen beobachtet werden.

Schonende Pflege: Bei Bedarf kann ein Bad erfolgen – jedoch möglichst selten, um die Haut nicht auszutrocknen.

Empfängnisbereite Hündinnen üben eine starke Anziehungskraft auf Rüden aus.

Rückzugsorte und Aufsicht: Kontakt zu unkastrierten Rüden sollte konsequent vermieden werden, um eine ungewollte Trächtigkeit auszuschließen.

Leinenpflicht: Spaziergänge sollten nur an der Leine erfolgen, vorzugsweise in ruhiger Umgebung.

Verhaltensveränderungen: In dieser Phase sind Verhaltensänderungen wie erhöhte Anhänglichkeit, Unruhe oder Flirtverhalten gegenüber Rüden möglich.

Die hormonellen Schwankungen können das Verhalten und die emotionale Verfassung der Hündin beeinflussen.

Sensibilität: Manche Tiere reagieren während dieser Zeit empfindlicher oder reizbarer.

Rückzug oder Aktivität: Sowohl vermehrtes Ruhebedürfnis als auch gesteigerte Aktivität sind möglich.

Körpersprache: Typische Zeichen wie das Heben des Hinterteils oder das seitliche Präsentieren der Flanken deuten auf Paarungsbereitschaft hin.

Appetitveränderung: Der Appetit kann schwanken – sowohl gesteigerte als auch verminderte Futteraufnahme gelten als normal, solange keine weiteren Symptome auftreten.

Zitzenveränderung: Eine vorübergehende Schwellung der Zitzen ist hormonell bedingt und in der Regel unbedenklich, sofern keine Anzeichen einer Entzündung vorliegen.

Eine Kastration (operative Entfernung der Eierstöcke) kann zukünftige Läufigkeiten verhindern und gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, beispielsweise eine verminderte Wahrscheinlichkeit für Gebärmuttererkrankungen. Die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff sollte individuell in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.

Mit dem Eintritt in die Anöstrus-Phase normalisieren sich Hormonhaushalt und Verhalten der Hündin. In dieser Ruhephase zeigen sich viele Tiere wieder entspannter und ausgeglichener.

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