Wie erkenne ich, ob mein Hund Leishmaniose hat?

Leishmaniose ist eine parasitäre Erkrankung, die durch den Stich von infizierten Sandmücken übertragen wird. Sie kann bei Hunden zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die oft schleichend oder auch erst Jahre später auftreten. Die Erkrankung ist in einigen Teilen der Welt, insbesondere in Mittelmeerregionen, Südamerika und Asien, weit verbreitet, aber auch in anderen Gebieten zunehmend relevant.

Symptome von Leishmaniose bei Hunden

Leishmaniose kann in zwei Hauptformen auftreten: die kutane (Haut-)Form und die viszerale (innere) Form. Viele Hunde zeigen eine Kombination aus beiden Formen.

Allgemeine Symptome

Gewichtsverlust: Ein signifikanter und oft schneller Gewichtsverlust trotz normalem oder sogar erhöhtem Appetit.

Lethargie: Der Hund wirkt oft müde, schwach und hat wenig Energie.

Fieber: Wiederkehrendes oder chronisches Fieber kann ein Anzeichen sein.

Hautveränderungen (kutane Form)

Haarverlust (Alopezie): Besonders im Bereich um Augen, Ohren, Nase und Mund. Die Haut in diesen Bereichen kann trocken, schuppig und rissig erscheinen.

Schuppenbildung: Trockene, schuppige Haut, oft verbunden mit Juckreiz.

Hautgeschwüre: Offene Wunden, besonders an den Ohren, Gliedmaßen und in der Nähe des Nasenrückens.

Vergrößerte Krallen: Übermäßig lange und brüchige Krallen sind ein häufiges Anzeichen.

Symptome der viszeralen Form

Vergrößerte Lymphknoten: Die Lymphknoten sind oft tastbar vergrößert.

Nierenprobleme: Zeichen von Nierenversagen wie erhöhter Durst (Polydipsie), vermehrter Urinabsatz (Polyurie) und allgemeine Schwäche.

Bauchschmerzen und Durchfall: Probleme mit dem Verdauungstrakt können auftreten.

Muskelschwund: Vor allem an Kopf und Gliedmaßen, was zu einem eingefallenen Aussehen führt.

Anämie: Blasse Schleimhäute, Müdigkeit und Schwäche aufgrund einer verminderten Anzahl roter Blutkörperchen.

4. Augensymptome

Augenentzündungen (Konjunktivitis): Rötung, Ausfluss und Schwellung der Augen.

Hornhautentzündung (Keratitis): Trübung der Hornhaut, die zu Sehstörungen führen kann.

Diagnose von Leishmaniose

Wenn Verdacht besteht, dass ein Hund an Leishmaniose erkrankt sein könnte, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Der Tierarzt wird folgende Schritte zur Diagnose einleiten:

1. Klinische Untersuchung:

Eine gründliche Untersuchung zur Erkennung der oben genannten Symptome.

2. Bluttests:

○ Serologie: Antikörpertests (ELISA, IFAT) zur Überprüfung, ob der Hund dem Erreger ausgesetzt war.

○ PCR-Test: Nachweis des genetischen Materials des Parasiten, um eine aktive Infektion zu bestätigen.

3. Biopsie oder Aspirat:

Untersuchung von Hautproben, Knochenmark oder Lymphknoten, um den Parasiten direkt nachzuweisen.

4. Nieren- und Leberfunktionstests:

Bluttests zur Überprüfung, ob die Leishmaniose bereits Organe wie die Nieren oder die Leber beeinträchtigt hat.

5. Urinuntersuchung

Behandlung von Leishmaniose

Leishmaniose ist eine chronische Erkrankung, die in der Regel nicht vollständig heilbar ist, aber behandelbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen:

Es gibt leishmanizide und leishmanistatische Mittel.

Antiparasitäre Medikamente:

Allopurinol: Häufig verwendet, um das Wachstum des Parasiten zu hemmen.

Miltefosin oder Meglumin-Antimonat: Direkt wirksam gegen den Parasiten.

Unterstützende Therapie:

Immunstärkende Mittel: Medikamente, die das Immunsystem des Hundes stärken.

Behandlung von Nierenversagen: Diätanpassungen und Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion.

Regelmäßige Nachsorge: Hunde mit Leishmaniose müssen regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Krankheit unter Kontrolle bleibt und ob Veränderungen an den Organen auftreten wie Nierenversagen.

Prävention

Vermeidung von Sandmückenstichen: In gefährdeten Gebieten sollten Hunde während der Dämmerung und nachts drinnen gehalten werden, um Kontakt mit Sandmücken zu vermeiden.

Repellentien und Insektizide: Verwendung von Halsbändern oder Spot-On-Präparaten, die Sandmücken abwehren.

Impfung: In einigen Regionen gibt es Impfstoffe, die das Risiko einer Leishmaniose-Infektion verringern können.

Leishmaniose ist eine ernste Erkrankung, aber mit einer frühzeitigen Diagnose und geeigneten Behandlung kann die Lebensqualität eines betroffenen Hundes erheblich verbessert werden. Wenn also Symptome bei einem Hund zu erkennen sind, die auf Leishmaniose hinweisen könnten, ist es wichtig, unverzüglich tierärztliche Hilfe zu suchen.

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