
Fellverlust bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen bis hin zu ernsten gesundheitlichen Problemen reichen. Hier sind die häufigsten Gründe, warum eine Katze Fell verlieren könnte:
1. Normale Fellwechsel
Saisonaler Fellwechsel: Katzen wechseln zweimal im Jahr ihr Fell – im Frühjahr und im Herbst. Während dieser Zeiten kann es zu vermehrtem Haarausfall kommen.
Alter: Ältere Katzen können generell etwas mehr Fell verlieren, da sich ihr Fellzyklus mit zunehmendem Alter verändert.
2. Stress und psychologische Ursachen
Übermäßiges Putzen (Psychogene Alopezie): Stress, Angst oder Langeweile können dazu führen, dass sich Katzen übermäßig putzen und dabei Fell ausreißen, besonders an Bauch, Flanken oder Beinen.
Veränderungen in der Umgebung: Ein Umzug, ein neues Haustier, ein neues Familienmitglied oder andere Veränderungen im Umfeld der Katze können Stress auslösen und zu Fellverlust führen. Schon Kleinigkeiten wie Futterwechsel.
3. Allergien
Nahrungsmittelallergien: Katzen können auf bestimmte Bestandteile in ihrem Futter allergisch reagieren, was Juckreiz und Fellverlust verursachen kann.
Umweltallergien: Allergien gegen Pollen, Staubmilben, Schimmel oder andere Umweltfaktoren können ebenfalls zu Juckreiz und so Haarverlust führen.
Kontaktallergien: Manche Katzen reagieren empfindlich auf bestimmte Materialien oder Chemikalien (z.B. Reinigungsmittel), was zu Hautreizungen und Haarausfall führen kann.
4. Parasiten
Flöhe: Flöhe sind eine häufige Ursache für Juckreiz und Fellverlust, insbesondere bei Katzen mit einer Flohspeichelallergie.
Milben (z.B. Räude, Demodikose): Milben können Hautirritationen und Fellverlust verursachen, oft in Form von kahlen Stellen.
Läuse oder Haarlinge: Diese Parasiten sind seltener, können aber ebenfalls zu Fellverlust führen.
5. Hautinfektionen
Pilzinfektionen (z.B. Dermatophytose/Ringelflechte): Pilzinfektionen können kahle, runde Stellen mit schuppiger Haut verursachen. Diese Infektionen sind ansteckend und sollten behandelt werden.
Bakterielle Hautinfektionen: Infektionen können durch Verletzungen oder Kratzen entstehen und zu Haarverlust und Rötungen führen.
6. Hormonelle Störungen
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Diese häufige Erkrankung bei älteren Katzen kann zu übermäßigem Haarverlust führen, oft begleitet von anderen Symptomen wie Gewichtsverlust und erhöhtem Appetit.
Hormonelle Ungleichgewichte: Probleme mit anderen Hormondrüsen, wie der Nebennierenrinde (Cushing-Syndrom), können ebenfalls Haarausfall verursachen.
7. Ernährungsmängel
Ungenügende Ernährung: Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Proteinen, Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien kann zu schlechtem Fell und Haarausfall führen.
Qualität des Futters: Hochwertiges Futter mit einer ausgewogenen Zusammensetzung kann helfen, das Fell gesund zu halten.
8. Autoimmunerkrankungen
Autoimmune Hauterkrankungen: Krankheiten wie Pemphigus können das Immunsystem dazu bringen, die Haut anzugreifen, was zu Haarausfall und Hautläsionen führt.
9. Verletzungen oder Verbrennungen
Trauma: Verletzungen durch Kämpfe, Verbrennungen oder andere physische Schäden können dazu führen, dass an der betroffenen Stelle Haare ausfallen.
Wann zum Tierarzt?
Starkes, plötzliches Haaren: Wenn der Fellverlust plötzlich und stark auftritt oder große kahle Stellen sichtbar werden, sollte die Katze von einem Tierarzt untersucht werden.
Begleitende Symptome: Wenn der Fellverlust von anderen Symptomen wie Juckreiz, Rötungen, Hautläsionen, Appetitlosigkeit oder Verhaltensänderungen begleitet wird, ist ein Tierarztbesuch dringend angeraten.
Verdacht auf Parasiten oder Infektionen: Parasiten und Infektionen sollten so schnell wie möglich behandelt werden, um eine Verschlimmerung und Ansteckung anderer Tiere oder Menschen zu verhindern.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung hängt von der Ursache des Fellverlustes ab:
Parasitenbekämpfung: Flohmittel, Milbenbehandlungen oder andere antiparasitäre Mittel können helfen, den Fellverlust zu stoppen.
Allergiebehandlung: Futterumstellungen, hypoallergenes Futter oder die Vermeidung von Allergenen können Abhilfe schaffen.
Hautpflege: Antimykotische oder antibakterielle Medikamente, spezielle Shampoos oder Salben können Hautinfektionen und Entzündungen behandeln.
Hormontherapie: Bei hormonellen Störungen können spezifische Medikamente notwendig sein.
Stressbewältigung: Die Schaffung eines sicheren, stressfreien Umfelds, angereichert mit Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten, kann helfen, psychogenen Fellverlust zu reduzieren.
Die genaue Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung, daher sollte bei ungewöhnlichem oder starkem Fellverlust immer ein Tierarzt aufgesucht werden.